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Warum habe ich ein lächeln im Gesicht, wenn ich ein Symbol für Barrierefreiheit sehe? Wie kann, eine einfache Abbildung, einer Person in einem Rollstuhl so viele positive Emotionen in mir auslösen?
Was ich bei meiner Tätigkeit als Personal Trainer für Menschen mit Handicap erfahre, sind unglaublich intensive Momente. Viele können sich nicht ansatzweise vorstellen, was diese wunderbaren Persönlichkeiten alles leisten können bzw. möchten. Wie sehr sie sich freuen, zeigen zu können, dass sie ebenfalls Freude an Bewegung haben. Für sie sind unsere gemeinsamen Sporteinheiten das Normalste der Welt. Warum sollten wir sie deshalb anders behandeln oder, wie in meinen Fall, gar anders trainieren? Menschen, die auf einen Rollstuhl, einen Rolator angewiesen sind. Personen mit Spastik, psychischen Einschränkungen haben deswegen nicht weniger Herzlichkeit und vor allem Leidenschaft sowie Energie. Unsere heutige Gesellschaft wird überwiegend auf Außenlichkeiten reduziert. SportlerInnen oder TrainerInnen sollten ein bestimmtes ideal verkörpern. Was sagt uns das aber über die Innerlichkeit aus? Social Media, diverse Zeitschriften und angebliche Schönheitsideale tragen hierzu leider entscheidend bei.
Unsere Sportgruppen erfüllen den Sport-, Therapieraum mit Begeisterung. Diese Fröhlichkeit ist regelrecht greifbar. Diese Emotionalität löst unausweichlich Gefühlsregungen aus. Es geht hierbei nicht darum funktionelle Übungen perfekt auszuführen, ein Training immer nach Programm zu gestalten. Das zwischenmenschliche, der Kontakt, das Abklatschen nach erfolgreichen Einheiten oder einfach einmal kurz innezuhalten. Dem Gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken, sich deren Sorgen, Erlebnisse anzuhören. Eine Tugend, welche wir in unserer schnelllebigen Zeit leider zu einem Großteil verlernt haben. Es geht dabei nicht um philosophische Themen, der Inhalt kann und darf ganz banal sein. Uns sollte immer der Mensch am wichtigsten sein, der uns gerade gegenüber steht. Zumindest diesen kostbaren kurzen Augenblick. So wie du!
Menschen mit Handicap haben zudem einen beruhigenden, offenen und vor allem ehrlichen Charakter. Man macht eben keinen großen Hehl daraus, wenn einmal etwas nicht passt, man einfach einen schlechten Tag hat. Genauso werden aber positive Gefühle gezeigt. Ein ehrliches Lachen, ist eine der schönsten Gefühlsregungen überhaupt. Für unsere SportlerInnen existiert kein gesellschaftliches Korsett. Man muss sich nicht immer nach „Vorschrift“ verhalten. Diese Facette liebe ich an meinen SportlerInnen. Darum muss ich unausweichlich lächeln.
Stephan Kohlhauser – Equal Sport
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